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11. Oktober 2017

Was hat Kuhlau mit Lettland zu tun?

Um diese Frage zu beantworten, muss ich ein bisschen ausholen und zwei Jahre zurückgehen. Mehr braucht’s nicht, denn ich habe keine verlässliche Quelle gefunden, aus der hervorgeht, ob Friedrich Kuhlau, der am 11. September 1786 in Uelzen geborene Musiker und Komponist,  jemals in Riga oder sonstwo in Lettland gewesen ist. Im März 1832 verstarb er, noch keine 46 Jahre alt. Doch seine Musik – oft nur auf die Flöten-Stücke reduziert – wird weltweit gespielt. Auch in Lettland. Und damit bin ich wieder im Jahre 2015. In dem Jahr verbrachten meine Frau und ich zusammen mit zwei Cousins und ihren Frauen einen unserer Urlaube auf der Kurischen Nehrung in Litauen. (Für diejenigen, die meine Reiseseiten darüber lesen möchten – es sind die letzten beiden Texte auf folgender Seite:  http://www.vinothek-gutenberg.de/reiseseiten/6/).

Damals erwachte in uns das Interesse an den baltischen Ländern – wir beschlossen, wiederzukommen. Nur zwei Wochen nach unserer Rückkehr damals begann in Uelzen der 16. Internationale Flötenwettbewerb und wir bekamen zwei außerordentlich nette, liebreizende  Lettinnen „zur Einquartierung“: Liene Dobičina aus Riga und Zane Jurevica aus Bauska.  Leider schafften die beiden damals nicht den Sprung von der 2. in die 3. Runde – dennoch waren es schöne Tage der Völkerverständigung. Wir lernten viel voneinander über Land und Leute hier wie dort. Und so hatten wir schon eine kleine Ahnung von Lettland, als wir im September dieses Jahres (wieder zu sechst) nach Riga flogen. Eine Woche verbrachten wir in Liepaja, dem früheren Liebau, an der Bernsteinküste im Westen, und eine in Riga. (Reiseberichte in der Allgemeinen Zeitung der Lüneburger Heide werden noch kommen …)

Natürlich hatten wir vor, bei der Gelegenheit „unsere“ Kuhlau-Mädchen wiederzusehen – zumal wir uns schon vorher in der Liste der Gastgeber für den Kuhlau-Wettbewerb in diesem Jahr  eingetragen hatten. Es stand auch schon fest, wer unsere Gäste sein würden: Liene und Zane! Außerdem eine dritte junge Frau, die die beiden Flötenspielerinnen am Piano begleiten würde: Zane Rubesa, kurzerhand Zane 2 genannt.  Die Chance zum Wiedersehen ergab sich dann am Mittwoch unserer Riga-Woche: An dem Tag gaben Liene, Zane 1 und Zane 2 ein Konzert in demm rund 70 Kilometer südlich von Riga gelegenen Bauska. Wir fuhren hin und wurden nicht enttäuscht – es war trotz eines Kuhlau nicht gerecht werdenden E-Klaviers ein wunderschönes Konzert – unter anderem mit Stücken von Friedrich Kuhlau. Es war für die drei sozusagen eine Generalprobe für „Kuhlau in Uelzen“. Noch in der Nacht setzte ich mich in Riga an mein Laptop und schrieb einen kleinen Text darüber. Zusammen mit ein paar Fotos sandte ich den dann an mein Heimatblatt. Norman Reuter, mein „Betreuer“ bei der AZ, ergänzte meine Ausführungen recht gekonnt um einen Informations-Block zum Kuhlau-Wettbewerb – fertig war die diesjährige „Kuhlau-Home-Story“ und die Eingangsfrage, was Kuhlau mit Lettland zu tun hat, beantwortet.

Am Freitag, 6. Oktober, (wir waren nach unserem Lettland-Urlaub noch keine Woche zuhause) flogen die drei Mädels aus Lettland ein. Sie landeten in Bremen … und dank des Sturms „Xavier“ und den dadurch verbundenen Einschränkungen im Zugverkehr wären sie von dort nicht nach Uelzen gekommen. Also holte ich sie mit dem Auto vom Flughafen ab. Leider war ich nicht allein auf der Straße – eine Baustelle schloss sich an die andere an, ein Stau mündete im nächsten … die Hin-Tour dauerte etwas über drei Stunden, die Rückfahrt gar vier Stunden – aber die drei waren in Uelzen. Und das zählt.

Am Sonntag erfolgte die Einschreibung im Theater: Das erste Vorspielen war erst für Mittwoch, 11. Oktober, vorgesehen – es blieben ihnen noch etliche Stunden zum Üben im Ratssaal, im Theater und bei uns zuhause. Einen „Übungsabend“ hielten Liene und die beiden Zanes am Dienstagabend in der Vinothek ,Gutenberg‘ ab – dieses „Wohnzimmer“-Konzert war zwar im Hinblick auf die Teilnahme nicht „der Renner“ in Uelzen, aber denen, die an diesem Abend den dreien zuhörten, hat es sehr gefallen.

 

 

 

 

Mittwoch dann der große Tag – Nervosität bei den Musikerinnen, aber auch bei den Gasteltern. Um 16 Uhr dann die Verkündigung: Sie sind am Freitag beim Spiel in der zweiten Runde dabei. Die Anspannung löste sich in Jubel und Freude auf. Und beim abendlichen Sekt im Rathaus (Prof. Dr. Richard Müller-Dombois stellte seine nunmehr 62 Bände umfassende Gesamtausgabe der Flötenwerke Friedrich Kuhlaus vor) hieß es dann „Prieka“ (Prost)

 

 

 

(Fortsetzung auf der nächsten Seite)